Blaubeere
Blaubeere
Wusstest du, dass die Kulturheidelbeere in den Supermärkten nicht von den Blaubeeren abstammen, die ihr in unseren schwedischen Wäldern findet? Tatsächlich hat die Kulturform ihren Ursprung in Nordamerika, während die Wild-Heidelbeere in Europa anzutreffen ist [1; 2]. Sie ist nicht nur aromatischer im Geschmack als ihre amerikanische Verwandte, sondern punktet auch mit einem höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen [1; 3]. Das süß-säuerliche Aroma der Blåbär, wie sie liebevoll auf schwedisch genannt wird, darf natürlich nicht in unseren Tonics nicht fehlen!
Botanisches Wissen
Die Blaubeere hat viele Namen und ist beispielsweise auch als Heidelbeere, Bickbeere, Krähenauge oder Griffelbeere bekannt [7]. Doch die wissenschaftliche Bezeichnung der zu den Heidekrautgewächsen (Fam. Ericaceae) gehörenden Wild-Heidelbeere lautet Vaccinium myrtillus. Der Beiname „myrtillus“ ist auf das lateinische Wort „myrtus ≙ Myrte“ zurückzuführen, da die Blätter beider Pflanzen sich sehr ähneln. Der Gattungsname „Vaccinium“ wurde vom schwedischen Forscher Linné eingeführt und lehnt an die Moosbeere (Oxycoccus sive vaccinia palustris) an, die allerdings rote Früchte hervorbringt [6]. Wie bereits erwähnt, stammt die Kulturform von einer anderen Heidelbeerart ab, namentlich Vaccinium corymbosum. Zu unterscheiden sind die beiden Arten zum einen in ihrer Größe, wobei die Wild-Heidelbeere kleiner ist. Außerdem ist das Fruchtfleisch der Vaccinium corymbosum weiß, wohingegen die Wild-Heidelbeere durch und durch violett bis dunkelblau ist [1].
Ernährung und Naturheilkunde
Die in den Blaubeeren vorkommenden Anthocyane sind nicht nur für die Blaufärbung der Beeren verantwortlich, sondern spielen auch für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle. Sie haben antioxidative Effekte, können vor Krebs sowie Diabetes schützen und wirken sich zudem positiv auf das Sehvermögen aus [4; 5]. In der Naturheilkunde finden vor allem die getrockneten Früchte und die Heidelbeerblätter Verwendung. Während die getrockneten Beeren bei Diarrhö empfohlen werden, wird der Saft aus den frischen Früchten bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum genutzt [6].
Mythologie & Geschichtliches
Die blaufärbenden Eigenschaften der Heidelbeeren machte man sich schon früh zunutze: Nach Plinius, einem römischen Schriftsteller verwendete man die Pflanze, um die Kleidung von Slaven zu kolorieren. Auch ranken sich so einige Mythen und Sagen um den Beerenstrauch. Eine erzählt davon, dass während einer großen Hungersnot die Gottesmutter die Perlen ihres Rosenkranzes auf die Erde fallen ließ, woraus dann die Heidelbeersträucher wuchsen [7]. Eine aus Nordböhmen stammende Erzählung besagt zudem, dass Heidelbeeren, die beim Sammeln auf den Boden gefallen sind, nicht aufgehoben werden dürfen. Diese würde nämlich die Gottesmutter auflesen, wenn sie vorbeigeht [8], was ihr den Namen „Muttergottesbeeren“ einbrachte.
Referenzen
1 Verbraucherzentrale Bayern e.V. Was unterscheidet Wild- von Kulturheidelbeeren? https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/was-unterscheidet-wild-von-kulturheidelbeeren-28095 (4 August 2020, date last accessed).
2 Zoratti L, Klemettilä H, Jaakola L. Bilberry (Vaccinium myrtillus L.) Ecotypes. In: . Nutritional Composition of Fruit Cultivars. . Elsevier, 83–99.
3 Müller D, Schantz M, Richling E. High performance liquid chromatography analysis of anthocyanins in bilberries (Vaccinium myrtillus L.), blueberries (Vaccinium corymbosum L.), and corresponding juices. J Food Sci 2012;77:C340-5.
4 Bunea A, Rugină D, Pintea A et al. Carotenoid and fatty acid profiles of bilberries and cultivated blueberries from Romania. Chemical Papers 2012;66.
5 Khoo HE, Azlan A, Tang ST et al. Anthocyanidins and anthocyanins: colored pigments as food, pharmaceutical ingredients, and the potential health benefits. Food Nutr Res 2017;61:1361779.
6 Bäumler S. Heilpflanzen-Praxis heute. Porträts, Rezepturen, Anwendung. München: Elsevier Urban & Fischer, 2007.
7 Gutjahr A. Die Heilkraft des Waldes. Vitalisierend, wundheilungsfördernd, immunstärkend. München: Herbig, F A, 2014.
8 Hoffmann-Krayer E, Bächtold-Stäubli H. Freen - Hexenschuss. DE GRUYTER, 2019.
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